Hegefischen – mehr als nur Angeln
Das Hegefischen ist ein fester Bestandteil vieler Angelvereine – doch es geht dabei um weit mehr als nur den sportlichen Aspekt. Der Begriff „Hege“ steht für Pflege und Schutz des Fischbestandes und des gesamten Gewässerökosystems. Ziel ist es, das Gleichgewicht im Gewässer zu erhalten, unerwünschte Überpopulationen zu regulieren und Daten über die Fischbestände zu sammeln.
Beim Hegefischen werden bestimmte Fischarten gezielt beangelt, um Erkenntnisse über deren Vorkommen, Größe und Zustand zu gewinnen. Diese Informationen fließen direkt in die fischereiliche Bewirtschaftung ein – zum Beispiel bei Besatzmaßnahmen oder bei der Einschätzung der Gewässerqualität.
Gleichzeitig fördert das Hegefischen auch den Gemeinschaftssinn im Verein. Es bietet eine Gelegenheit, gemeinsam Verantwortung für die Natur zu übernehmen und die Bedeutung nachhaltiger Fischerei aktiv zu erleben.
Ablauf undf Regeln
Ein Hegefischen dient der Pflege des Fischbestands und der Erhebung fischereibiologischer Daten. Es folgt einem geregelten Ablauf und findet unter Berücksichtigung von Umwelt- und Tierschutzaspekten statt.
1. Gewässerauswahl und Vorbereitung
Das Hegefischen wird an einem geeigneten Vereinsgewässer durchgeführt, das zuvor hinsichtlich Fischbestand und ökologischer Bedingungen überprüft wurde. Vor Beginn erhalten alle Teilnehmenden eine Einführung in den Ablauf und die geltenden Regelungen. Die Angelplätze werden in der Regel ausgelost oder zugewiesen.
2. Zielarten und Fangbegrenzungen
Beangelt werden häufig Fischarten wie Rotaugen, Brassen oder Rotfedern, die sich rasch vermehren und das ökologische Gleichgewicht im Gewässer beeinflussen können. Es gelten feste Fangbegrenzungen sowie Mindestmaße zum Schutz von Jungfischen und besonders geschützten Arten.
3. Fangmethoden
Zum Einsatz kommen in der Regel tierschutzgerechte Methoden des Friedfischangelns, wie das Posen- oder Feederangeln. Die gewählten Techniken orientieren sich an den Grundsätzen des Tier- und Naturschutzes.
4. Erfassung der Fänge
Nach dem Angeln werden die gefangenen Fische gewogen und dokumentiert. Diese Daten werden zur vereinsinternen Bestandserfassung und Gewässerpflege verwendet.
5. Umgang mit den Fischen
Gefangene Fische werden entweder sinnvoll verwertet oder sofern zulässig und der Zustand der Tiere es erlaubt, schonend zurückgesetzt. Der respektvolle Umgang mit den Tieren und ihrer Umwelt hat dabei oberste Priorität.